In Zusammenarbeit mit dem Regenbogenkino findet vom 18. – 21. 6. ein Wochenende zum Thema Migration statt, unter dem Motto „Bleiberecht für alle, weg mit der Residenzpflicht, her mit dem schönen Leben“.
Vom 18. – 20. 6. findet jeweils um 18.00 Uhr eine Filmvorführung im Regenbogenkino in Zusammenarbeit mit uns, Corasol, zu Flucht, Leben unter Asylbedingungen und Abschiebung statt. Die Veranstaltungen bieten Raum für Information, Diskussion und Austausch bei freiem Eintritt.
Am 21. 6. gibt es eine Theaterperformance auf der Lausitzer Straße zum Thema. Vom 18. – 21. läuft immer um 20.30 Uhr der Film Welcome, der sich in Spielfilmform dem Thema nähert.
18. 6. um 18.00 Uhr
Der 36. Breitengrad (OmU)
E 04, 65min., R: Jose Luis Tirado in Anwesenheit von Corasol mit anschl. Diskussion, freier Eintritt
Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen. Der Film zeigt, immer wiederkehrend, die Ankunft der Boote im spanischen Tarifa, das Aufsammeln der Flüchtlinge durch die Guardia Civil, ihren Abtransport in Bussen in Auffanglager. Gleichzeitig hat Latitude 36 künstlerische und dokumentarische Ebenen: Optisch verfremdet sieht man eine absurde Welt, in der das Elend der Gestrandeten, ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung den alltäglichen Urlaubsritualen der Strandbesucher gegenübergestellt werden. Die künstlerische Umsetzung des Themas lässt viel Zeit zum Nachdenken über eine Welt, die parallel zur Segeljacht-Urlaubswelt der Europäer, Tod durch Ertrinken oder zumindest eine ungewisse, oft deprimierende Zukunft für die andeutet, welche es geschafft haben, mit dem Boot nach Europa zu kommen..
19. 6. um 18.00 Uhr
„They are black – yes we are“
Film von und über die Flüchtlingsinitiative Brandenburg mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
„They are Blacks! Yes, We are!“ – Ein Film über den Alltag von AfrikanerInnen, verfasst und produziert und von AfrikanerInnen der Flüchtlingsinitiative Brandenburg. Der Film behandelt die spezifische Form von Rassismus, mit der afrikanische Flüchtlinge tagtäglich konfrontiert sind, ob beim Arzt, in einer Polizeikontrolle oder als von Abschiebung Betroffene. Der Film erzählt aber auch Geschichten von Gegenwehr, gegen Rassismus auf den Behörden, bei Sportveranstaltungen oder in Schulen.
Oury Jalloh
D 08, 30 min., R: Simon Jaikiriuma Paetau mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
Oury Jalloh, ein Asylsuchender aus Sierra-Leone, wird einem abgeschiedenen Asylbewerberheim bei Dessau zugewiesen. Permanent mit dem Gefühl konfrontiert, unerwünscht zu sein und keine Möglichkeiten zu haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, bestimmen Perspektivlosigkeit und Ohnmacht zunehmend seinen Alltag: Er darf seinen Landkreis nicht verlassen, er darf nicht arbeiten und allmählich beginnt er einen stillen, inneren Kampf gegen staatliche Fremdbestimmung und soziale Ausgrenzung.
Der semi-dokumentarische Kurzfilm ist eine Auseinandersetzung von Asylbewerbern, jungen unabhängigen Filmemachern sowie Oury Jallohs engsten Freunden mit alltäglichen Repressionen gegenüber Flüchtlingen. Der Film knüpft an ein wahres Ereignis an: Oury Jalloh verbrannte am 7. Januar 2005, an Händen und Füßen gefesselt, in einer Dessauer Polizeizelle – auf einer feuerfesten Matratze!
20. 6. um 18.00 Uhr
Abschiebung im Morgengrauen
D 06, Reportage von Michael Richter mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
Circa 200 000 Flüchtlinge leben behördlich geduldet, aber ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus in Deutschland. Viele sind Kriegsflüchtlinge, die kein Asyl erhielten, aber gleichzeitig nicht abgeschoben werden durften. Sobald sich nach Einschätzung der deutschen Politik die Situation im Herkunftsland ändert, stehen sie auf den Abschiebungslisten. Das sind auch Länder wie Afghanistan, der Irak u.a.
In diesem Film werden die Lebensumstände von Asylsuchenden in Hamburg beleuchtet, die in ständiger Angst vor der drohenden Abschiebung leben müssen. Gleichzeitig wird mit der Hamburger Ausländerbehörde eine Bürokratie gezeigt, deren oberstes Ziel die Abschiebung möglichst vieler Asylsuchender ist.
18 – 21. 6. um 20.30 Uhr
Welcome (OmU)
F 09, 115 min., R: Philippe Lioret, D: Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana, Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €,
Wie viele andere Flüchtlinge auch, ist der aus dem Irak stammende 17jährige Kurde Bilal an der nordfranzösischen Küste bei Calais gestrandet. Seine Freundin ist nach England emigriert. Dort möchte er auch hin, um sie wiederzusehen. Doch im winterlichen Nordfrankreich scheint seine Reise zu Ende. Weil er keine andere Möglichkeit mehr sieht, beschließt er den Ärmelkanal schwimmend zu überqueren. Er nimmt Schwimmunterricht beim Rettungsschwimmer Simon, einem frustrierten Ex-Schwimmstar. Vor dem Hintergrund der umstrittenen Ausländerpolitik Frankreichs – ein 2007 erlassenes Gesetz stellt die Unterstützung von illegalen Immigranten unter Strafe – entwickelt der Filmemacher Philippe Lioret ein intensives Drama um die wachsende Freundschaft zweier grundverschiedener Menschen, über die sich die menschliche Dimension eines inakzeptablen, gesellschaftlichen Zustands vermittelt.
21. 6. 2010 gegen 13.00 Uhr
Theaterperformance „Abschiebung im Morgengrauen“ beginnt gegen 13.00 Uhr im Regenbogencafe und zieht dann auf die Lausitzer Straße,
Performancegruppe Prüfungsausschuss Ritual zum Ende der Welt