Gedenkkundgebung für die Opfer des europäischen Grenregimes

Redebeitrag anlässlich der Gedenkkundgebung für die Opfer des europäischen Grenzregimes

Liebe Aktivist*innen aus unterschiedlichen Politgruppen.
Liebe Freund*innen, die uns immer treu seid.
Sehr geehrte Vorbeigehende.
commémoration
Die Ereignisse, um die wir heute versammelt sind, passieren seit Anbeginn der Zeiten und hinterlassen immer noch eine Lücke in der Gesellschaft.
Wir gedenken heute zum ersten Mal unseren Eltern, Brüdern, Schwestern, Kindern und Freund*innen, die ihr Leben auf der Suche nach Frieden verloren haben. Wir gedenken auch denjenigen, die ihr Leben verloren haben, indem sie sich diesen Frieden erkämpft haben.
Gedenken heißt auch Bildung leisten: politische Bildung und Pädagogik der Vielen. Die Welt ist nichts ohne das, was die Menschen gemeinsam haben. Die Weltgeschichte ist die Basis ihrer Einheit. Deswegen widmen wir diesen Tag der Erinnerung der Verstorbenen.

Der 15. Oktober jedes Jahr ist der Tag des Gedenkens an die Verstorbenen. Für die Liebe des Lebens und für den Willen, sie in Erinnerung zu behalten, ist ein Tag nicht zu viel, um solch eine Erinnerung am Leben zu halten.
Ein Blumenstrauß, gelegt auf dem Platz des 8. März.
Dabei eine Minute des Schweigens und Andenkens.
Das reicht schon, damit wir einen intensiven Moment der Gefühle und Erinnerungen teilen.
Aber wie sie wissen, will die Tradition in der Welt, dass wir uns in solchen Umständen versammeln, wie es auch unsere Brüder und Schwester in anderen Ländern machen.
Deswegen tun wir das heute zum ersten Mal mit einer ganz bestimmten Emotion.
Allerdings tun wir das nicht nur, weil die Tradition es will, sondern weil wir immer davon überzeugt waren, dass keine Gelegenheit versäumt werden darf, um bestimmte Wahrheiten über die Verstorbenen zu sagen.
Diese Gedenk-Veranstaltung ist nicht nur die Angelegenheit derjenigen, die jemanden verloren haben, sondern die von allen. Denn es gibt viele Gründe, warum ein*e Bürger*in sein oder ihr Land verlassen kann, um den Frieden in einem anderen Land zu finden. Das ist der Fall der Verstorbenen.
Diese Wahrheit mag ganz selbstverständlich erscheinen, dass jede*r sie kennen sollte, aber ihr wisst, dass es nützlich ist, bestimmte Wahrheiten (selbst selbstverständliche) zu wiederholen.
Wir gedenken also im Jahre 2016 zum ersten Mal diesen unzähligen Frauen, Männern und Kindern, die Opfer dieser schrecklichen Tragödie auf dem Meer und im Ozean, bei den Grenzen, in den Wüsten und auf nationalen und internationalen Böden. Und das wegen:
☆der Suche nach dem Frieden
☆dem Kampf um die Freiheit
☆dem Kampf um die Menschenrechte
Alle diese verstorbenen Menschen wollten auch:
☆eine andere Welt
☆eine gerechtere Welt
☆eine freiere Welt
☆eine menschlichere Welt
Im Jahre 2016, egal was, sagen wir, dass es unsere Pflicht ist, diesen Menschen jeden 15. Oktober einen Tag zu widmen.
Denn gibt es im Jahre 2016 eine wichtigere Aufgabe, ein gerechteres Erstreben, eine notwendigere Priorität als zum Weltfrieden beizutragen?
Der Kampf um den Frieden und dir Freiheit ist auf viele Hinsichten nicht vorbei.
Es ist unsere Entscheidung, ob wir ihn weiterführen wollen, gestützt auf die Mut der Verteidiger*innen des Frieden, der Freiheit, der Menschenrechte, die diesen Kampf vor uns geführt haben.
Für uns sind das die Gründe, warum wir umso genauer in unsere Vergangenheit und die unserer Welt zurückblicken, über ihre Lehren nachdenken, und die Erinnerung ihrer Opfer ehren, und vor allem immer zusammen handeln.
Denn über diesen Gedenkbeitrag hinaus ist unsere erste Aufgabe gegenüber denjenigen, die wir verloren haben, folgende:
Wir sollen alles tun, um denjenigen Frieden und Freiheit zu gewährleisten, die uns auf dem großen Weg der Menschheit folgen.
Wir wollen euch aus unserer bescheidenen Position daran erinnern:
☆  Es lebe der Frieden.
☆  Es leben die Menschenrechte.
☆ Es lebe die Freiheit.
☆ Es lebe die Welt.
Ich bedanke mich.