Pressemitteilung für unsere Kundgebung am 15.10.

++ Kundgebung für das Bleiberecht für alle ++ Gedenkveranstaltung für die Menschen, die an den Grenzen Europas ums Leben gekommen sind ++ Gegen Frontex ++ Gegen das mörderische europäische Grenzregime ++

Corasol (Contre le racisme – show solidarity) ruft am Sonntag, den 15. Oktober von 15.00 bis 17.00 Uhr am Brandenburger Tor zu einer Kundgebung auf, um aller Menschen zu gedenken, die auf der Flucht gestorben sind. Wir wollen unsere Trauer, aber auch unsere Wut über das rassistische europäische Grenzsystem zum Ausdruck bringen.

Im Jahre 2016 sind laut UNO 3.800 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Die europäischen Länder bemühen sich mit allen Mitteln, die Grenzen Europas „dicht“ zu machen. Währenddessen wird die Zahl der Menschen, die im Mittelmeer und den anderen europäischen Grenzen sterben nicht kleiner und die Seenotrettung kriminalisiert.

Ab und zu gehen Bilder durch die Medien – das Bild eines Schiffsbruchs oder eines ertrunkenen Kindes. Doch fast jeden Tag trauen sich Menschen über das Meer, über die Flüsse in Osteuropa oder über dicht bewachte Grenzen, und viele kommen nicht auf der anderen Seite an. Wir wollen unsere Gedenkveranstaltung öffentlich in der Nähe des Bundestag abhalten, da es uns die Möglichkeit gibt, den Toten eine Stimme zu geben. Wir wollen, dass die Menschen, die in Berlin leben, arbeiten oder Tourismus machen, daran erinnert werden, wie willkürlich es ist, dass sie innerhalb Europa geboren sind, während andere hier nicht herkommen dürfen. Wir fordern das Bleiberecht für alle und das Recht auf Freizügigkeit.

In den zwei Stunden der Versammlung werden mehrere aktivistische Gruppen Redebeiträge verlesen. Dazu werden die Namen der Verstorbenen aus der Anonymität herausgeholt, indem Kerzen und Transparente mit ihrem Namen auf den Boden gelegt werden. Eine kleine Performance mit Tragbahren wird auch bildlich daran erinnern, dass jeden Tag Geflüchtete an den Grenzen Europas und innerhalb Deutschlands ums Leben kommen, bei dem Versuch, die Grenze zu überqueren oder einer Abschiebung zu entkommen.