Kundgebung gegen Sammelanhörung von Flüchtlingen aus Sierra Leone

Montag, den 17.10.2011, 10 h
Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Friedrich-Krause-Ufer 24, Berlin (zwischen S-Bahn Wedding und Westhafen).

Treffpunkt zum gemeinsamen Hinlaufen: Ringbahnstation Westhafen, Nordseite, 9:45h

Was passiert hier?!

In einer höchst zweifelhaften Anhörung sollen nicht näher definierte Personen aus Sierra Leone die Identität von „Ausreisepflichtigen“, vermuteten Staatsangehörigen Sierra Leones, feststellen. Sie sollen Papiere ausstellen, die der zuständigen Ausländerbehörde erlauben, die Betroffenen abzuschieben.

Wer keine Papiere hat, die die Herkunft eines Menschen für die deutschen Behörden belegen, kann aus Deutschland nicht abgeschoben werden und erhält, sofern er oder sie einen Asylantrag gestellt hat und dieser abgelehnt wurde, den Status der „Duldung“. Wer nun „geduldet“ ist, hat aus Sicht der Bundesrepublik die Pflicht, an der Beschaffung gültiger Papiere mitzuwirken, um in das Heimatland zurück zu reisen. Die „Geduldeten“ sind „ausreisepflichtig“.

Im Falle der Menschen, von denen die Ausländerbehörde vermutet, dass sie aus Sierra Leone kommen, hat die Botschaft keine Papiere ausgestellt. Sie erkennt sie also nicht als Bürger des Staates Sierra Leone an.
Dies verschafft den Betroffenen einen Schutz vor Abschiebung auf ungewisse Dauer.

Die Bundespolizei hat einen Weg gefunden, temporäre Papiere an der Botschaft vorbei ausstellen zu lassen um so noch mehr Menschen abzuschieben. Mehrmals ist es in den letzten Jahren und Monaten vorgekommen, dass sogenannten „Delegationen Sierra Leones“ Deutschland geholt wurden, um die Identität ihrer angeblichen Mitbürger_Innen im Exil festzustellen. Ob die eingeflogenen Personen aus Sierra Leone autorisiert sind, Passersatzpapiere auszustellen, ist unklar. Aus der Vergangenheit sind vergleichbare Fälle bekannt, in denen so genannte „Delegationen“ tageweise mit hohen Summen bezahlt wurden, mit anderen Worten: bestochen. Was davon nicht die Europäische Union bezahlte, wurde unter den vorgeführten Flüchtlingen aufgeteilt. Sie durften also für ihre unrechtmäßig in die Wege geleitete Abschiebung noch zusätzlich zahlen!

Diese rassistische und korrupte Praxis der Ausländerbehörden und der Bundespolizei wollen wir nicht kommentarlos stehen lassen.

Kommt zahlreich und laut zur Kundgebung! Bringt Plakate und Transparente mit gegen Abschiebungen, Behördenrassismus und für globale Bewegungsfreiheit.

NO Borders NO Nations Stop Deportation.

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Filmwochenende zu Migration im Regenbogenkino

In Zusammenarbeit mit dem Regenbogenkino findet vom 18. – 21. 6. ein Wochenende zum Thema Migration statt, unter dem Motto „Bleiberecht für alle, weg mit der Residenzpflicht, her mit dem schönen Leben“.

Vom 18. – 20. 6. findet jeweils um 18.00 Uhr eine Filmvorführung im Regenbogenkino in Zusammenarbeit mit uns, Corasol, zu Flucht, Leben unter Asylbedingungen und Abschiebung statt. Die Veranstaltungen bieten Raum für Information, Diskussion und Austausch bei freiem Eintritt.

Am 21. 6. gibt es eine Theaterperformance auf der Lausitzer Straße zum Thema. Vom 18. – 21. läuft immer um 20.30 Uhr der Film Welcome, der sich in Spielfilmform dem Thema nähert.

18. 6. um 18.00 Uhr

Der 36. Breitengrad (OmU)
E 04, 65min., R: Jose Luis Tirado in Anwesenheit von Corasol mit anschl. Diskussion, freier Eintritt
Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen. Der Film zeigt, immer wiederkehrend, die Ankunft der Boote im spanischen Tarifa, das Aufsammeln der Flüchtlinge durch die Guardia Civil, ihren Abtransport in Bussen in Auffanglager. Gleichzeitig hat Latitude 36 künstlerische und dokumentarische Ebenen: Optisch verfremdet sieht man eine absurde Welt, in der das Elend der Gestrandeten, ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung den alltäglichen Urlaubsritualen der Strandbesucher gegenübergestellt werden. Die künstlerische Umsetzung des Themas lässt viel Zeit zum Nachdenken über eine Welt, die parallel zur Segeljacht-Urlaubswelt der Europäer, Tod durch Ertrinken oder zumindest eine ungewisse, oft deprimierende Zukunft für die andeutet, welche es geschafft haben, mit dem Boot nach Europa zu kommen..

19. 6. um 18.00 Uhr
„They are black – yes we are“

Film von und über die Flüchtlingsinitiative Brandenburg mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
„They are Blacks! Yes, We are!“ – Ein Film über den Alltag von AfrikanerInnen, verfasst und produziert und von AfrikanerInnen der Flüchtlingsinitiative Brandenburg. Der Film behandelt die spezifische Form von Rassismus, mit der afrikanische Flüchtlinge tagtäglich konfrontiert sind, ob beim Arzt, in einer Polizeikontrolle oder als von Abschiebung Betroffene. Der Film erzählt aber auch Geschichten von Gegenwehr, gegen Rassismus auf den Behörden, bei Sportveranstaltungen oder in Schulen.
Oury Jalloh
D 08, 30 min., R: Simon Jaikiriuma Paetau mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
Oury Jalloh, ein Asylsuchender aus Sierra-Leone, wird einem abgeschiedenen Asylbewerberheim bei Dessau zugewiesen. Permanent mit dem Gefühl konfrontiert, unerwünscht zu sein und keine Möglichkeiten zu haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, bestimmen Perspektivlosigkeit und Ohnmacht zunehmend seinen Alltag: Er darf seinen Landkreis nicht verlassen, er darf nicht arbeiten und allmählich beginnt er einen stillen, inneren Kampf gegen staatliche Fremdbestimmung und soziale Ausgrenzung.
Der semi-dokumentarische Kurzfilm ist eine Auseinandersetzung von Asylbewerbern, jungen unabhängigen Filmemachern sowie Oury Jallohs engsten Freunden mit alltäglichen Repressionen gegenüber Flüchtlingen. Der Film knüpft an ein wahres Ereignis an: Oury Jalloh verbrannte am 7. Januar 2005, an Händen und Füßen gefesselt, in einer Dessauer Polizeizelle – auf einer feuerfesten Matratze!

20. 6. um 18.00 Uhr
Abschiebung im Morgengrauen

D 06, Reportage von Michael Richter mit Corasol und anschl. Diskussion, freier Eintritt
Circa 200 000 Flüchtlinge leben behördlich geduldet, aber ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus in Deutschland. Viele sind Kriegsflüchtlinge, die kein Asyl erhielten, aber gleichzeitig nicht abgeschoben werden durften. Sobald sich nach Einschätzung der deutschen Politik die Situation im Herkunftsland ändert, stehen sie auf den Abschiebungslisten. Das sind auch Länder wie Afghanistan, der Irak u.a.
In diesem Film werden die Lebensumstände von Asylsuchenden in Hamburg beleuchtet, die in ständiger Angst vor der drohenden Abschiebung leben müssen. Gleichzeitig wird mit der Hamburger Ausländerbehörde eine Bürokratie gezeigt, deren oberstes Ziel die Abschiebung möglichst vieler Asylsuchender ist.

18 – 21. 6. um 20.30 Uhr
Welcome (OmU)

F 09, 115 min., R: Philippe Lioret, D: Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana, Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €,
Wie viele andere Flüchtlinge auch, ist der aus dem Irak stammende 17jährige Kurde Bilal an der nordfranzösischen Küste bei Calais gestrandet. Seine Freundin ist nach England emigriert. Dort möchte er auch hin, um sie wiederzusehen. Doch im winterlichen Nordfrankreich scheint seine Reise zu Ende. Weil er keine andere Möglichkeit mehr sieht, beschließt er den Ärmelkanal schwimmend zu überqueren. Er nimmt Schwimmunterricht beim Rettungsschwimmer Simon, einem frustrierten Ex-Schwimmstar. Vor dem Hintergrund der umstrittenen Ausländerpolitik Frankreichs – ein 2007 erlassenes Gesetz stellt die Unterstützung von illegalen Immigranten unter Strafe – entwickelt der Filmemacher Philippe Lioret ein intensives Drama um die wachsende Freundschaft zweier grundverschiedener Menschen, über die sich die menschliche Dimension eines inakzeptablen, gesellschaftlichen Zustands vermittelt.

21. 6. 2010 gegen 13.00 Uhr
Theaterperformance „Abschiebung im Morgengrauen“ beginnt gegen 13.00 Uhr im Regenbogencafe und zieht dann auf die Lausitzer Straße,
Performancegruppe Prüfungsausschuss Ritual zum Ende der Welt

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coraSOLI PARTY 04.06.2010

Corasol-Soli-Party am Fr., 04. Juni 2010 | ab 22:00 | K9

Corasol lädt ein zur antirassistischen Party-Sause mit Soli-Cocktailtresen.

Am Freitag, 04. Juni 2010 in der K9 – Kinzigstraße 9 (U Samariterstraße)

Feiert mit uns zu Beats von
– Fluano (Latin Swing)
– Saesh Up (Hits, Hits, Hits)
– Sbeats (Ras-Funk, Afrobeat)
– Baba The Knife (Electro, Swing, Balkan)
– H3lmet (Techno)

Eintritt: Spende zwischen 3 und 5 Euro.

Eure Spenden unterstützen antirassistische Projekte.

Contre le racisme – show solidarity!

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Nächster Antira Einkauf

Gutscheinsystem abschaffen! Bargeld für Alle!
**************************************

Freitag, 09.04. 2010 in Hennigsdorf bei Berlin

Die Initiative u.r.i. – united against racism and isolation ruft zum nächsten antirassistischen Einkauf in Hennigsdorf auf.

Bitte vorher, spätestens 06.04. 10, mit Einkaufsumme anmelden unter: antira.einkauf@web.de


Die Situation

Flüchtlinge in Deutschland sind mit staatlichen Repressionen wie der Zwangsunterbringung in anstaltsähnlichen isolierten Unterkünften ohne Privatsphäre, der Residenzpflicht (Flüchtlinge dürfen den ihnen zugewiesenen Landkreis nicht verlassen) und langjährigem Arbeits- und Ausbildungsverbot konfrontiert. Dieser Katalog an Einschränkungen an grundsätzlichen Rechten legitimiert sich u.a. aus dem Asylbewerberleistungsgesetz. Er wird ergänzt durch eine auf das Allernotwendigste beschränkte, minimale medizinische Versorgung sowie finanzielle Grundleistungen, die 30 Prozent unter dem gesellschaftlichen Existenzminimum von ALG II liegen. Diese werden dann im Ermessen des zuständigen Sozialamtes überwiegend als Sachleistungen wie Nahrungsmittelgutscheine, Chipkarten und Kleidercoupons erbracht. Das einzige Bargeld, was den Flüchtlingen zusteht (das monatliche “Taschengeld”) in Höhe von 20, 45€ für Kinder und 40,90€ für Erwachsene wird fortwährend nach Willkür des Sozialamtes gestrichen.

All diese Maßnahmen haben u.a. zur Folge, dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland von vornherein unterbunden wird. Es besteht für Flüchtlinge in Deutschland nicht die Möglichkeit, z.B. mit Freunden einen Kaffee zu trinken oder ins Kino zu gehen, geschweige denn einen Anwalt, Telefon oder Tickets für den öffentlichen Verkehr zu bezahlen.
Diesem alltäglichem Wahnsinn sind auch die Flüchtlinge in Hennigsdorf ausgesetzt. Das zuständige Sozialamt Oranienburg versagt auch langjährig hier lebenden Menschen Leistungen in Form von Bargeld. Die Flüchtlinge bekommen Gutscheine ausgestellt, mit denen sie sich lediglich Lebensmittel und Drogerieartikel in wenigen vorbestimmten Geschäften kaufen dürfen.

Wie funktioniert der Einkauf?

Um diese Zustände zu ändern, treffen wir uns einmal im Monat und gehen gemeinsam einkaufen in Hennigsdorf. Dabei wollen wir auf dieses menschenunwürdige System aufmerksam machen. Indem wir die Gutscheine gegen Bargeld tauschen, organisieren wir konkrete Solidarität.

Die nächsten Einkäufe sind:
09.04.10, 07.05.10
Wenn ihr euch vorstellen könnt so einen Einkauf mitzumachen oder ihr euch das Ganze erstmal anschauen möchtet, dann schreibt eine Email an: antira.einkauf@web.de

Wer ist U. R. I.?
*Die Initiative u.r.i. setzt sich aus einigen Heimbewohner_innen des Flüchtlingslagers Hennigsdorf, der dortigen Antifa-Gruppe HAI, Einzelpersonen und ein paar Mitarbeiter_innen der KuB (’Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen’ e.V. in Berlin Kreuzberg) und Corasol zusammen.
In diesem Rahmen finden in Hennigsdorf regelmäßige Arbeitstreffen statt (zur Klärung der benötigten Unterstützung und der Planung von Aktionen bzw. Veranstaltungen), gemeinsame Freizeitaktivitäten (Kaffeekränzchen, Konzertbesuche, Partys etc.), politische Aktionen (Informationsveranstaltungen, Antira-Einkäufe, Demonstrationen) und praktische Unterstützung (Fahrrad AG: “BikeAid- für Mehr Bewegungsfreiheit“, Sprachangebote, Hilfestelllungen bei rechtlichen und sonstigen Fragestellungen).

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Corasol beim Soli-Cocktailtresen

Undefinier_Bar_Solitresen
am 25.02.2010, 20h im Projektraum Neukölln:

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Corasol presents:
Das ultimative ANTIRA-QUIZ!! Nicht lustig, aber informativ!
Was ist ein AntiRa-Einkauf? Wann findet der nächste AntiRa-Einkauf
statt? Was ist die Berliner Konferenz? Und wann fand sie statt? Wie
viele Asylanträge sind in Deutschland im Jahr 2008 gestellt worden? Und
wie viele wurden positiv beantwortet? Wofür steht die Abkuerzung EASY?
Diese und viele weitere Fragen erwarten euch. Und wenn ihr die Antworten
nicht kennt, erfahrt ihr sie spätestens an diesem Abend! Kommt in Teams!
Seid pünktlich!

und wie immer dabei:
Soli-Tresen mit leckeren Cocktails und guter Musik. Außerdem ist die
DIY-Buttonmaschine wieder am Start. Also bringt eure Motive mit und
bastelt eure eigenen Buttons. Die Erlöse des Abends gehen an Corasol für
antirassistische Arbeit.

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undefinier_Bar@Projektraum
hermannstr. 48, 2.hinterhof, 1.stock (hermannshof)
25.02.2010, 20h

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Weg mit der Residenzpflicht für Flüchtlinge

Sa. 12.12.2009, 12 Uhr: Weltzeituhr am Alexanderplatz
Kundgebung: Weg mit der Residenzpflicht für Flüchtlinge – Bewegungsfreiheit für Alle!

Aktion und Performance

Bewegungsfreiheit ist ein Menschenrecht! In Deutschland jedoch gilt seit 1982 die „Residenzpflicht“. Flüchtlinge dürfen den ihnen zugewiesenen Landkreis ohne Erlaubnis nicht verlassen. Tun sie es doch, werden sie mit Bußgeldern oder Gefängnisstrafen bis hin zu einem Jahr Knast bestraft. Tausende Flüchtlinge sind davon betroffen, etwa 100 sind jedes Jahr im Gefängnis, nur weil sie von ihrem Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit Gebrauch gemacht haben.

Ziel der Residenzpflicht ist es, das Leben für Flüchtlinge in Deutschland so schwer wie möglich zu machen. Nur in Deutschland existiert solch ein rassistisches Sondergesetz. Residenzpflicht bedeutet Isolation in entlegenen Lagern, rassistische Polizeikontrollen und Kriminalisierung.

Die Landesregierung von Brandenburg hat eine Erleichterung der Residenzpflicht angekündigt. Asylsuchende im laufenden Verfahren sollen sich zwischen Berlin und Brandenburg bewegen dürfen. Für Flüchtlinge mit Duldung soll sich aber nicht viel ändern.

Diese Änderungen gehen nicht weit genug! Die Residenzpflicht selbst muss abgeschafft werden, ohne Wenn und Aber! Es ist höchste Zeit zu handeln!

Kundgebung am 12.12. um 12 Uhr an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz

Bündnis gegen Lager – Berlin/Brandenburg
Flüchtlingsrat Brandenburg
Flüchtlingsrat Berlin
Flüchtlingsinitiative Brandenburg
Internationale Liga für Menschenrechte
FelS (Für eine linke Strömung)
Initiative gegen das Chipkartensystem
Antirassistische Initiative Berlin (ARI)
KUB (Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen)
CORASOL (contre le racisme show solidarity)
U.R.I. (United against Racism and Isolation, Hennigsdorf)
Initiative TogoActionPlus
u.a.

Kontakt: buendnis_gegen_lager@riseup.net
Infos zur Residenzpflicht für Flüchtlinge: residenzpflicht.info

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Antirassistisches Einkaufen 04.12.2009

Gutscheinsystem abschaffen! Bargeld für Alle!
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u.r.i. (united against racism and isolation)*
ruft auf zum antirassistischen Einkaufen
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Freitag, 04.12. 2009 in Hennigsdorf bei Berlin

Kontakt: antira.einkauf@web.de

Die Situation

Flüchtlinge in Deutschland sind mit staatlichen Repressionen wie der Zwangsunterbringung in anstaltsähnlichen isolierten Unterkünften ohne Privatsphäre, der Residenzpflicht (Flüchtlinge dürfen den ihnen zugewiesenen Landkreis nicht verlassen) und langjährigem Arbeits- und Ausbildungsverbot konfrontiert. Dieser Katalog an Einschränkungen an grundsätzlichen Rechten legitimiert sich u.a. aus dem Asylbewerberleistungsgesetz. Er wird ergänzt durch eine auf das Allernotwendigste beschränkte, minimale medizinische Versorgung sowie finanzielle Grundleistungen, die 30 Prozent unter dem gesellschaftlichen Existenzminimum von ALG II liegen. Diese werden dann im Ermessen des zuständigen Sozialamtes überwiegend als Sachleistungen wie Nahrungsmittelgutscheine, Chipkarten und Kleidercoupons erbracht. Das einzige Bargeld, was den Flüchtlingen zusteht (das monatliche “Taschengeld”) in Höhe von 20, 45€ für Kinder und 40,90€ für Erwachsene wird fortwährend nach Willkür des Sozialamtes gestrichen.

All diese Maßnahmen haben u.a. zur Folge, dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland von vornherein unterbunden wird. Es besteht für Flüchtlinge in Deutschland nicht die Möglichkeit, z.B. mit Freunden einen Kaffee zu trinken oder ins Kino zu gehen, geschweige denn einen Anwalt, Telefon oder Tickets für den öffentlichen Verkehr zu bezahlen.
Diesem alltäglichem Wahnsinn sind auch die Flüchtlinge in Hennigsdorf ausgesetzt. Das zuständige Sozialamt Oranienburg versagt auch langjährig hier lebenden Menschen Leistungen in Form von Bargeld. Die Flüchtlinge bekommen Gutscheine ausgestellt, mit denen sie sich lediglich Lebensmittel und Drogerieartikel in wenigen vorbestimmten Geschäften kaufen dürfen.

Wie funktioniert der Einkauf?

Um diese Zustände zu ändern, treffen wir uns einmal im Monat und gehen gemeinsam einkaufen in Hennigsdorf. Dabei wollen wir auf dieses menschenunwürdige System aufmerksam machen. Indem wir die Gutscheine gegen Bargeld tauschen, organisieren wir konkrete Solidarität.

Die nächsten Einkäufe sind:
04.12. 09
Wenn ihr euch vorstellen könnt so einen Einkauf mitzumachen oder ihr euch das Ganze erstmal anschauen möchtet, dann schreibt eine Email an: antira.einkauf@web.de

Wer ist U. R. I.?
*Die Initiative u.r.i. setzt sich aus einigen Heimbewohner_innen des Flüchtlingslagers Hennigsdorf, der dortigen Antifa-Gruppe HAI, Einzelpersonen und ein paar Mitarbeiter_innen der KuB (’Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen’ e.V. in Berlin Kreuzberg) und Corasol zusammen.
In diesem Rahmen finden in Hennigsdorf regelmäßige Arbeitstreffen statt (zur Klärung der benötigten Unterstützung und der Planung von Aktionen bzw. Veranstaltungen), gemeinsame Freizeitaktivitäten (Kaffeekränzchen, Konzertbesuche, Partys etc.), politische Aktionen (Informationsveranstaltungen, Antira-Einkäufe, Demonstrationen) und praktische Unterstützung (Fahrrad AG: “BikeAid- für Mehr Bewegungsfreiheit“, Sprachangebote, Hilfestelllungen bei rechtlichen und sonstigen Fragestellungen).

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Anti-Racist Action Days 17. – 20. Oktober 2009 in Berlin

Alltäglicher Rassismus ist weit verbreitet und im Denken vieler Menschen ganz selbstverständlich. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe oder unterschiedlichem Aussehen wird ständig vorgeworfen nicht hierher zu gehören und „anders“ zu sein. Die aktuell herrschende Politik sortiert Menschen nach ihrer Verwertbarkeit. Ein menschenwürdiges Leben ist für Viele in Deutschland nicht möglich. Dagegen wehren wir uns!

Mediale Hetze, wie kürzlich erst im Fall der Sinti und Roma in Berlin, gehören zur Normalität. Flüchtlinge sind in Deutschland mit einem absurden System von Schikane und Diskriminierung konfrontiert. Sie dürfen nicht arbeiten, müssen stattdessen mit Leistungen weit unter dem Hartz-IV-Satz auskommen. Sie werden gezwungen, isoliert in Lagern zu wohnen und dürfen sich von dort nur in einem kleinen Radius bewegen. Menschen ohne Papiere wird oft der Lohn nicht gezahlt und ein Recht auf Gesundheit und Bildung besteht faktisch nicht. Rassistische Polizeikontrollen und brutale Abschiebungen sind Alltag in
Deutschland. Doch weltweit wehren sich Menschen gegen diese Zustände. Auch hier in Berlin werden wir aktiv
gegen Rassismus und Ausgrenzung. Die antirassistischen Aktionstage in Berlin sollen ein Teil des weltweiten Widerstandes sein. An den Aktionstagen gibt es Raum für Vernetzung und Austausch, um voneinander zu lernen und alltägli-
che unsichtbare Grenzen sichtbar zu machen und zu überwinden. Wir laden alle herzlich dazu ein, die Aktionstage mitzugestalten.

Werde aktiv – Lass uns gemeinsam die Grenze in unseren Köpfen, um die Lager und überall einreißen!

Mehr Veranstaltungen und Infos: http://antiratage.blogsport.de/
und per email: antira_aktionstage (at) riseup.net sowie unter der Rubrik Termine.

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Bike Aid

Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat, ab 13 Uhr
Schwarzer Kanal, am Südufer der Spree, Michaelkirchstraße 2

Nächster Termin: 27. September

Bike Aid hat das Ziel Flüchtlingen in Berlin und Brandenburg zu einem eigenen Fahrrad zu verhelfen. Der Gedanke, der diesem Projekt zu Grunde liegt, ist, Flüchtlinge in ihren prekären Lebenssituationen zu unterstützen, indem ein Mindestmaß an Mobilität ermöglicht bzw. vereinfacht wird. Der Besitz eines Fahrrades kann helfen, diverse Aktivitäten zu ermöglichen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sich zu vernetzen und gemeinsam für die eigenen Rechte zu kämpfen. Wir wissen, dass wir damit der extremen Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch institutionellen Rassismus (Residenzpflicht, Sachleistungen, Gutscheinsystem, dezentrale Zwangsunterbringung) kaum etwas entgegensetzen können, erhoffen uns durch das Projekt jedoch eine Verbesserung des Alltages der Flüchtlinge.
Daher arbeitet Bike Aid auf eine Struktur hin, die eine selbstorganisierte Versorgung mit Fahrrädern ermöglichen soll. Genau bedeutet dies, dass wir den Adressat_innen des Projektes Räume, gespendete Fahrräder, Werkzeuge, Materialien und Hilfestellung beim Reparieren bereitstellen. Ziel dieser Vorgehensweise ist es außerdem, die neuen Fahrradbesitzer_innen in die Lage zu versetzen, sich bei Bedarf ihre Fahrräder selbst zu reparieren und weiter zu nutzen.

Zu diesem Zweck möchten wir einerseits für Flüchtlinge in Berlin jeden 2. und 4. Sonntag im Monat ab 13.00 Uhr einen Fahrradworkshop in der Fahrradwerkstatt des Schwarzen Kanal anbieten.

Anderseits möchten wir Menschen in den Flüchtlingslagern in Brandenburg die Möglichkeit geben, im Rahmen eines Workshops bei ihnen vor Ort Fahrräder zur reparieren.
Dazu fahren wir auf Anfrage, mit einem Teil der gesammelten Fahrräder, Werkzeugen, Materialien etc. nach Brandenburg und reparieren mit den Bewohner_innen gemeinsam die Fahrräder.
Aufgrund von fehlender Infrastruktur wie Fahrradselbsthilfewerkstätten ist dies unserer Ansicht nach gerade in Brandenburg wichtig, Flüchtlinge in die Lage zu versetzten, nach dem Workshop bei Bedarf ihre Fahrräder selbst zu reparieren.

Um dies alles realisieren zu können, benötigt Bike Aid noch dringend begeisterte Fahrradbastler_innen. (Auch alle mit wenig oder keiner Erfahrung im Fahrradschrauben sind herzlich willkommen.) Es gibt reichlich zu tun und nebenbei kann auch noch eine Menge dazugelernt werden.
Wenn ihr Lust auf eine Mitarbeit habt, kommt doch einfach am 25.05.09 am Schwarzen Kanal vorbei.

Weiter brauchen wir kontinuierlich Spenden in Form von Fahrrädern, Ersatzteilen und Werkzeugen, um das Projekt am Laufen zu halten.
Falls ihr also noch Sachen habt die ihr nicht mehr benötigt, schickt uns doch eine kurze Mail an: bike-aid-berlin@gmx.de.

Bike Aid Homepage

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