Manifestation en soutien à 6 personnes qui se sont opposées à une déportation

brüssel

Le 31/05 aura lieu à 8h30 à Bruxelles un procès à l’encontre de six personnes qui se sont opposées à la déportation violente d’un camerounais. Une de ces personnes est un activiste de longue date luttant dans le mouvement antiraciste à Berlin.
Nous, Corasol, appelons tout le monde, selon vos moyens à:
– partager le document en annexe, rendre ce procès publique
– partir au procès à Bruxelles où une manifestation sera organisée. Pour vous joindre au départ, contactez
– pour ceux et celles qui ne peuvent pas partir à Bruxelles, nous organisons une manifestation la veille (le 30) à 15h, devant l’ambassade de Belgique. Adresse: Jägerstrasse 52-53, 10117 Berlin. Venez en masse.

Emigrer n’est pas un crime! Déporter les gens, c’est ça le crime!

Kundgebung in Unterstützung an 6 Menschen, die sich gegen eine Abschiebung gewährt haben

brüssel

Am 31.05. um 8:30 wird in Brüssel ein Prozess geben, wo 6 Menschen
verurteilt werden, die sich gegen die gewaltsame Abschiebung eines
Kameruners gewährt haben. Ein der Verurteilten ist ein langjähriger
Aktivist der Berliner antira Szene.
Wir rufen mit Corasol auf, je nach euren Möglichkeiten:
– die Werbung im Anhang zu teilen und Öffentlichkeit zu leisten
– nach Brüssel zum Prozess zu fahren. Dort wird eine Kundgebung
stattfinden. Meldet euch an , wenn ihr mitfahren
wollt.
– für diejenigen, die nicht fahren können, melden wir mit Corasol eine
Kundgebung am Vortag (also am 30.) um 15:00 vor der belgischen
Botschaft. Adresse: Jägerstrasse 52-53, 10117 Berlin. Kommt zahlreich.

Flucht ist kein Verbrechen! Abschiebung ist das Verbrechen!

Gegen die G20-Afrika-Partnerschaftskonferenz

hier geht’s zum Aufruf:
dort werden die Aufrufe auf Englisch und Französisch verlinkt.

Deutsch:
Gegen die G20-Afrika-Partnerschaftskonferenz
Für globale Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Entwicklung

Wir sind wütend. Im Zuge der Präsidentschaft über die G20-Staaten hat Deutschland Afrika auf die Agenda gesetzt. Und Deutschland lädt zur „G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz“ ein, die am 12. und 13. Juni im Schöneberger Gasometer in Berlin stattfindet, im Vorfeld des G20-Treffens im Juli in Hamburg.

Was für eine Partnerschaft soll das sein? Schon einmal, während der Zeit des Sklavenhandels, sind viele Menschen im Meer ertrunken. Weil man sie über Bord geworfen hat. Oder weil sie selbst gesprungen sind, um der Hölle des Sklavenschiffes und der Plantage zu entgehen. Heute ertrinken sie bei dem Versuch, in überfüllten Booten Europa zu erreichen. Auf der Suche nach einem sicheren, besseren oder einfach anderen Leben.
Wir sind wütend. Die Europäische Union schottet sich ab. Und sie verlegt ihre Außengrenzen auf den afrikanischen Kontinent. Dafür sorgen dreckige Deals mit korrupten und verbrecherischen afrikanischen Regimes wie dem Sudan oder Eritrea, die mit so genannter Entwicklungshilfe überhäuft werden, um die Fluchtrouten dicht zu machen. Mobilitätspartnerschaft nennt man das oder besseres Migrationsmanagement. Der Effekt ist, dass die Mobilität auf dem afrikanischen Kontinent zunehmend eingeschränkt wird.

Grenzen errichten in Afrika – da kennt sich Europa aus. Während der sogenannten Kongo-Konferenz, die 1884/85 in Berlin stattfand, haben die Kolonialmächte Afrika unter sich aufgeteilt. Das koloniale Erbe prägt die Gegenwart. Auch wenn heute von Partnerschaft die Rede ist. Worte können verschleiern. Und manchmal sind sie verräterisch. Im Marshall-Plan für Afrika, den sich der deutsche Entwicklungsminister ausgedacht hat, ist von Reform-Champions die Rede. Afrikanische Staaten dürfen mitspielen, wenn sie sich nur artig benehmen. Das ist paternalistisch, der Marshall-Plan ist ein Master-Plan. Der Master ist – neben dem Minister – die Privatwirtschaft der G20-Staaten, die zu Investitionen angereizt werden soll. Immerhin gibt es was zu holen: Die Einwohnerzahl Afrikas soll sich bis zur Mitte des Jahrhunderts verdoppeln – eine beachtliche Anzahl billiger Produzent*innen und Konsument*innen. Das weckt Begehrlichkeiten bei den Verfechter*innen des Marktes.
Heute trifft man sich also wieder in Berlin. Und dieses Mal dürfen auch ausgewählte afrikanische Regierungen mit am Tisch sitzen. Worüber wird man sprechen? Was macht die Partnerschaft aus? Wer könnte davon profitieren? Vielleicht die biometrische Industrie, eine Wachstumsbranche, die zunehmend für afrikanische Länder produziert, damit diese ihre Grenzen besser kontrollieren können. Das in Berlin ansässige Unternehmen Veridos zum Beispiel, an dem auch die Bundesdruckerei beteiligt ist, rüstet die Grenzanlagen Marokkos auf, in Form von elektronischen Geräten, die gefälschte Pässe erkennen sollen. Die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit wiederum liefert Ausrüstung für den Grenzschutz u.a. in den Sudan und nach Eritrea, darunter Autos, Kameras, Scanner und Server. Die Aufzählung ließe sich fortführen. Der Bau von Grenzanlagen jedenfalls ist ein lohnendes Geschäft. Es verspricht nicht nur Rendite, sondern auch ein halbwegs ruhiges Leben in der europäischen Wohlfühlzone, ohne Masseneinwanderung und lästige Bilder von angeschwemmten Leichen an südeuropäischen Stränden in den abendlichen Nachrichtensendungen.
Wir sind wütend. Und wir glauben nicht an eure Marshall- und Masterpläne. Hört auf mit dem zynischen Gerede über Partnerschaft!

Wenn ihr Fluchtursachen bekämpfen wollt, dann schafft euch selber ab. Ihr – Eure Waffen und Eure Konzerne – seid Organisator*innen des Elends, das ihr zugleich verwaltet, aus dem ihr Profit schlagt. Aber die Toten im Mittelmeer und an den anderen Außengrenzen sind eure moralische Bankrotterklärung. Und wenn Ihr unsere Mobilität einschränken wollt, dann lasst euch sagen, dass Bewegungsfreiheit ein fundamentales Recht ist. Mit welcher Begründung wollt ihr es uns vorenthalten? Eure nationalstaatliche Logik hat ausgedient. Sie findet keine Antwort mehr auf die Fragen unserer Zeit. Mensch ist Mensch und damit basta.

Wir sind wütend. Und wir werden weiter kämpfen. Unser Erbe sind Erfahrungen aus antikolonialen Befreiungsbewegungen und anderen solidarischen Kämpfen. Wir leisten tagtäglich Widerstand. Wir haben Grenzen überwunden. Wir werden Grenzen überwinden. In unseren Köpfen und solche aus Beton und Stahl. Wir lassen uns nicht kontrollieren. Wir kommen immer wieder. Und gehen dahin, wo es uns passt.

Wer wir sind? Wir sind eine Fiktion, aber dennoch real. Wir sind viele. Wir sprechen unterschiedliche Sprachen. Wir haben nicht dieselben Erfahrungen gemacht: Wir sind die, deren Vorfahren Sklaven waren. Wir sind die, deren Vorfahren Sklavenhalter waren. Wir sind die, die vom System ausgepresst worden sind. Wir sind die, die vom System profitiert haben. Uns verbindet die Geschichte, auch wenn sie uns trennt. Uns verbindet die Gegenwart, auch wenn sie uns trennt. Was uns eint, ist die Hoffnung auf ein besseres Leben, jenseits der kapitalistischen Zurichtung dieses Planeten und jenseits von Mobilitätskontrolle. Was uns eint, ist der Glaube an eine solidarische Welt, ohne die G20 und ihre monströsen Inszenierungen. Diese Welt ist jetzt, wir erschaffen sie täglich, immer wieder aufs Neue. Die Zukunft hat schon begonnen.

Solidarisch gegen Ausbeutung und Unterdrückung!

Français
Contre la «Conférence du partenariat G20-Afrique» Pour la liberté de circulation et un développement autodéterminé

Nous sommes en colère! Dans le cadre de la présidence des pays du G20, l’Allemagne met l’Afrique sur l’ordre du jour. Et l’Allemagne invite à la « Conférence du partenariat G20-Afrique », qui aura lieu le 12 Juin et 13 dans le gazomètre à Berlin Schöneberg, avant la réunion du G20 en Juillet à Hambourg. A qui sert ce partenariat?

Une fois avant, pendant le temps de l´esclavage, beaucoup des personnes se sont noyé*e*s dans la mer. Parce qu´illes ont été jeter par-dessus le bord. Ou parce qu´illes ont dû sauté*e*s eux même pour échapper à l´enfer du bateau et du travail sur les plantages. Aujourd’hui, illes sont toujours noyés en essayant de réaliser le passage vers l’Europe dans des bateaux surchargés. Illes cherchent une vie sûre, mieux ou tout simplement différent.
Nous sommes en colère. L’Union européenne se bouclie et pousse ses frontières extérieures sur le continent africain. Les accords sales qui sont faites avec des régimes corrompus et criminels tels que le Soudan et l’Erythrée – des pays qui sont inondés avec ce qu’on appelle l’aide au développement- sont faites afin de rendre les voies d’évacuation fermés. «Partenariat pour la mobilité» ca s´appele ou bien «une meilleure gestion des flux migratoires». Mais ce sont les régimes depuis que nous fuyions. L’effet est que la mobilité est de plus en plus limitée sur le continent africain.
Construire des frontières en Afrique – l’Europe sait le faire. Au cours de la soi-disant Conférence du Congo, qui a eu lieu à Berlin en 1884-1885, les puissances coloniales ont divisé l’Afrique entre eux. L’héritage colonial façonne le présent. Même si aujourd`hui on appele ca partenariat. Les mots peuvent nous tromper. Et parfois, ils sont traîtres. Dans le Plan Marshall pour l’Afrique, le ministre allemand de développement parle des champions de réformes. Les Etats africains doivent jouer le jeu pour obtenir des aides financières. Qu´est-ce que c´est paternaliste! Le plan Marshall est un plan dictateur. Le maître est – à côté du ministre – le secteur privé des pays du G20 qui ont été incitées à investir. Après tout, il y a quelque chose à prendre: Les habitant*e*s de l’Afrique devraient doubler d’ici au milieu du siècle. Un taux de croissance de population unique, qui suscite l’intérêt des promoteurs du marché capitaliste. En plus des ressources minérales, la population de l’Afrique suscite l’intérêt des capitalistes: des travailleu*r*ses moins chers. Et des consommateurs des produits.
Aujourd’hui, on se retrouve donc à nouveau à Berlin. Et cette fois-ci certains des gouvernements africains ont le droit de s’asseoir à la table. De quoi on parle? Ce que ca veut dire « partenariat »? Qui pourrait en bénéficier? Peut-être l’industrie biométrique, une industrie de croissance qui produit de plus en plus dans des pays africains pour leur permettre de mieux contrôler leurs frontières. La société Verido basée à Berlin par exemple, où la Bundesdruckerei sont impliqués : Afins de fortifier le frontières au Maroc, sous la forme de dispositifs électroniques qui savent reconnaître de faux passeports. L’Association allemande pour la coopération internationale, à son tour, fournit des équipements, entre autres pour la gestion des frontières au Soudan et en Erythrée, y compris des voitures, des caméras, des scanners et les serveurs…La liste pourrait continuer. La construction des installations frontalières, est une activité rentable. Il promet non seulement du profit, mais aussi une vie calme dans la zone de confort européen sans immigration massive et des images ennuyeuses de cadavres sur les plages du Sud dans les journeaux.
Nous sommes en colère. Et nous ne croyons pas dans vos plans Marshalls. Arrêtez le discours cynique du partenariat. Si vous voulez combattre les causes de la migration, ABOLISEZ d´abord VOUS MÊME. Votre «expertise» et vos «préoccupations» – sont organisateurs de la misère. Mais les morts en Méditerranée et aux autres frontières extérieures montrent votre hypocrisie. Et si vous voulez limiter notre mobilité, alors laissez-nous vous dire que la liberté de circulation est un droit fondamental. Pour quelles raisons voulez-vous qu’il soit retenu de nous? Votre logique de l´État national est obsolète. Elle ne trouve aucune réponse aux questions de notre temps. L’humain est l’humain, et c’est ça.
Nous sommes en colère. Et nous continuerons à nous battre. Notre expérience et celle du patrimoine des mouvements de la libération anti-coloniale et d’autres luttes de solidarité. Nous sommes les acteur*ice*s de la résistance quotidienne. Nous avons surmonté les frontières. Nous allons continuer à surmonter les frontières. Vous ne pouvez pas nous contrôler. Nous ne cessons pas de revenir. Et d´aller là où nous voulons.
Qui sommes-nous? Nous sommes une fiction, mais néanmoins réel. Nous sommes nombreux! Nous parlons des langues différentes. Nous n’avons pas fait les mêmes expériences. Nous sommes ceux dont les ancêtres étaient des esclaves. Nous sommes ceux dont les ancêtres étaient propriétaires d’esclaves. [Nous sommes ceux dont les ancêtres ont été exploités du système. Nous sommes ceux dont les ancêtres ont bénéficié du système.] Nous partageons l’histoire, même si elle nous sépare. Nous partageons nos quotidiens même si elle nous sépare. Ce qui nous unit c´est l’espoir d’une vie meilleure au-delà de la discipline capitaliste de cette planète. Ce qui nous unit c´est la croyance en un monde de solidarité, sans le G20 et leurs productions monstrueuses. Ce monde existe maintenant, nous le créons tous les jours, encore et encore. L’avenir a déjà commencé.

ARRÊTER LA CONSTRUCTION DES FRONTIÈRES INTRA-AFRICAINES!
ARRÊTEZ LES VENTES D’ARMES VERS L’AFRIQUE!
ARRÊTEZ LA POLITIQUE DE DÉVELOPPEMENT ACTUEL, CAR ELLE EST LA CAUSE DE L’INTENSIFICATION DE LA SOUFFRANCE DANS DES PAYS AFRICAINS!
SOYONS SOLIDAIR*E*S CONTRE L’EXPLOITATION ET DE L’OPPRESSION!

Afrique-Europe-Interact
Anarche
Bündnis gegen die G20 Afrika-Konferenz Leipzig/Halle
Corasol – Contre le racisme – Show Solidarity
Flüchtlingsrat Hamburg e.V.
Freund*innen des 17.April
GEW Berlin
Initiative gegen EU-Grenzregime, Berlin
Landesausschuss für Migration, Diversität und Antidiskriminierung der GEW Berlin
The Coalition Berlin
Welcome2Stay
Women in Exile and Friends

Wenn ihr den Aufruf mit zeichnen wollt, schickt den Namen eurer Gruppe und (wenn vorhanden) einen Link zu euch an: solidarity[at]reflect-online.org

If you want to sign the call, send the name of your group and (if available) a link to your blog to: solidarity[at]reflect-online.org

Si vous souhaitez signer l’appel, envoyez le nom de votre groupe et (si disponible) un lien vers votre blog à: solidarity[at]reflect-online.org

Manifestation en soutien à 6 activistes ayant empêché une déportation

abschiebung
Le 17 août 2016, un homme faisait l’objet d’une tentative d’expulsion à bord d’un vol commercial vers le Cameroun. L’homme était ligoté et maintenu de force sur son siège par deux policiers. Il criait de douleur et semblait étouffer.
Face à cette scène inhumaine, la majorité des passagers de l’avion exprimèrent vocalement leur indignation et refusèrent de s’asseoir. Ce mouvement de solidarité a contraint les policiers à
abandonner l’expulsion. Ils choisirent alors arbitrairement six passagers, qu’ils emmenèrent au commissariat.
Le 31 mai 2017, ces « six héros » comparaîtront devant le Tribunal correctionnel de Bruxelles. Ils sont poursuivis pour entrave méchante à la circulation aérienne. Nous nous opposons à la criminalisation de ce geste humain de décence et de solidarité.
Nous soutenons les six héros et déclarons que nous aussi, face à une expulsion violente, nous refuserons de la boucler !

Soutien aux 6 héros, poursuivis
pour avoir empêché une expulsion
Soyons nombreux à l’audience et devant le Tribunal !
31-05-2017 – 8h30
Palais de Justice de Bruxelles (Place Poelaert)

Mo. 08.05.17: Soli vom Fass in der Möbel Olfe

Party-Einladung

Soli vom Fass in Unterstützung an Mitglieder der Gruppe Corasol.
Im Programm drei DJ*s bringen uns bis späte in der Nacht zum Hüften. Zu der guten Stimmung tragen Knabbereien und Finger Food bei. Lasst euch überraschen, kommt auf ein Getränk (oder mehr) in lustiger Gesellschaft!

Wo: Möbel Olfe
Reichenberger Straße 177, 10999 Berlin
Wann: ab 19:00

03.01. Küfa in der Friedel

Corasol kocht in der Friedel! Nach den ganzen Feierlichkeiten, lasst uns auf das neue Jahr anstossen und ein gutes Essen auf Erdnussbasis geniessen.

Corasol cuisine à la Friedel! Après les fêtes, venez trinquer avec nous à la nouvelle année et partager un bon repas à base d’arachides.

Corasol is cooking at Friedel! After the parties of the end of the year, let us cheer to the year coming and share a good meal on peanut base.

Zweiter Redebeitrag für die Verschwundenen!

Liebe Aktivist*innen,
Wir sind heute hier versammelt um gemeinsam unseren Brüdern und Schwestern zu gedenken, die bei der Überquerung des Meers und auf der Suche nach einem besseren Leben ums Leben gekommen sind. Wir sind hier, um diese unbekannten Migrant*innen zu ehren, deren Familien noch auf ihre triumphale Rückkehr warten ohne zu wissen, dass sie schon längst ertrunken sind. Ja, wie viele Mütter, Väter, Söhne, Töchter, Ehemänner und Ehefrauen, warten auf die Rückkehr ihrer Söhne, Töchter, Väter, Ehefrauen oder Ehemänner. Wie viele hoffen jedes mal, wenn das Telefon klingelt, dass es sich um ein*e Angehörige handelt. Dass es der Anruf ist, der das Leid lindert. Wie viele wurden enttäuscht, als sie den Anruf bekommen haben, der ihnen mitteilte, dass ihr geliebter Mensch nie wieder zurückkommen würde. Dass er oder sie auf der Suche gestorben ist, beim mutigen oder feigen Versuch den Wassern gegenüberzutreten, die vor ihm oder ihr lagen. Und dieses Gewässer ist das Mittelmeer, ein wahrer Friedhof für Migrant*innen. Statistiken sprechen von mehr als 10 000 Migrant*innen, die seit 2014 im Meer gestorben sind. 2014 waren es 3500 Tote, im letzten Jahr 3771, dazu kommen 2814 Todesfälle seit Anfang 2016, – so eine genaue Angabe des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Wie wird es 2017 aussehen?
Wird sich das Mittelmeer eines Tages an Migrant*innen satt gegessen haben? Werden Europa und Nordamerika eines Tages müde werden, dem Meer Migrant*innen anzubieten unter dem Vorwand, dass diese eine Gefahr darstellen ? Die erschreckenden Unglücksfälle im Mittelmeer der letzten Monate sind nichts Außergewöhnliches mehr, denn seit langem sehen wir die gleichen Bilder. Doch was tun wir ? Und was tun unsere Regierungen ? Die hiesigen als auch die in Asien und Afrika ? Sie bedienen sich der Toten um auf Stimmenfang zu gehen.
Weiterlesen

Gedenkkundgebung für die Opfer des europäischen Grenregimes

Redebeitrag anlässlich der Gedenkkundgebung für die Opfer des europäischen Grenzregimes

Liebe Aktivist*innen aus unterschiedlichen Politgruppen.
Liebe Freund*innen, die uns immer treu seid.
Sehr geehrte Vorbeigehende.
commémoration
Die Ereignisse, um die wir heute versammelt sind, passieren seit Anbeginn der Zeiten und hinterlassen immer noch eine Lücke in der Gesellschaft.
Wir gedenken heute zum ersten Mal unseren Eltern, Brüdern, Schwestern, Kindern und Freund*innen, die ihr Leben auf der Suche nach Frieden verloren haben. Wir gedenken auch denjenigen, die ihr Leben verloren haben, indem sie sich diesen Frieden erkämpft haben.
Gedenken heißt auch Bildung leisten: politische Bildung und Pädagogik der Vielen. Die Welt ist nichts ohne das, was die Menschen gemeinsam haben. Die Weltgeschichte ist die Basis ihrer Einheit. Deswegen widmen wir diesen Tag der Erinnerung der Verstorbenen.
Weiterlesen

Commémoration des disparu*e*s

Notre discours pour la jour de la commémoration des disparu*e*s

Mesdames et messieurs les représentants des groupes politiques.
Mesdames et messieurs les ami (es)toujours aussi fidèle.
Mesdames et messieurs les passants.
Les événements qui nous réunissent ce jour ont eu lieu depuis la nuit des temps jusqu’à nos jours et continue à laisser encore des vides dans la société.
Nous commémorons  aujourd’hui pour la première fois les mémoires de nos parents ,frères , soeurs et enfants qui ont perdus leurs vie à la recherche de la paix et aussi les mémoires de ceux qui ont perdus leurs vie en défendant cette paix.
Weiterlesen

PM zur Demo am15.04. gegen den Türkeideal

Die „Flüchtlingskrise“ ist vorbei ? Nicht für uns !
Protest gegen die Abschiebungen in die Türkei und für die Aufnahme von Flüchtenden

Während sich hier bei vielen Erleichterung breit macht, werden die Lebensbedingungen von Flüchtenden an den Außengrenzen Europas zunehmend prekärer und das Grundrecht auf Asyl wird weiter ausgehöhlt. Deshalb haben wir gestern mit ca. 150 Personen in berlin demonstriert. Mit kleinen Zäunen wollen wir symbolisch Berliner Straßen blockieren und dazu auffordern, nicht länger vor dem Schicksal vieler Flüchtender die Augen zu verschließen. Dieses kleine Zeichen kann in anbetracht der Situation nur ein Anfang sein. Wir rufen daher alle auf, aktiv zu werden und die EU-Grenzpolitik so nicht zu akzeptieren.

Wir fordern die Einstellung der Abschiebungen in die Türkei – anderswohin natürlich auch.
Seit letzter Woche schiebt Griechenland Personen in die Türkei ab und das, obwohl die Situation in der Türkei immer instabiler wirkt und Amnesty International berichtet, dass die Türkei Menschen nach Syrien abschiebt. Zeitgleich stecken Tausende in Griechenlands Lagern fest, darunter viele Kinder, Kranke, Schwangere und Alte – meist unter prekären Bedingungen und ohne Perspektive. Viele haben Familie in anderen europäischen Ländern. Doch Familienzusammenführungen dauern oft Jahre. In der Türkei haben die Menschen keine Perspektive – nicht umsonst haben sie den Weg über das Meer nach Griechenland auf sich genommen. Sie zurück zu schieben ist unmenschlich.

Wir fordern die Aufnahme weiterer Flüchtender.

Während sich die «Krise» für Flüchtende an europäischen Außengrenzen zuspitzt tritt in Deutschland Erleichterung ein, da weniger Menschen hier ankommen. Dabei sind jetzt erst Strukturen da, Flüchtenden aufzunehmen und nicht in der Kälte vor den Behörden warten zu lassen. All die Strukturen, die im letzten Jahr aufgebaut wurden – sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich – werden jetzt deutlich weniger gebraucht. Seit Jahren steht Deutschland ökonomisch gut da – tiefgreifende Auswirkungen der zunehmenden Zahl an Geflüchteten sind kaum zu spüren. Wir sagen: Hier ist noch Platz!

Wir fordern die Öffnung der Grenzen der Balkanroute.

Die Grenzen zu schließen, löst die Probleme nicht. Menschen werden sich neue Routen suchen – nur noch gefährlicher und teurer. Besonders die Schwächeren und Ärmeren bleiben so zurück.

Wir fordern dazu auf, sich nicht zurückzulehnen und dem Märchen zu glauben, die „Krise“ sei vorbei; Sondern hinzuschauen und zu realisieren, dass das Leid nicht verschwindet nur weil es bei uns weniger sichtbar ist. Dieses Leid muss nicht sein. Es ist keine Naturkatastrophe, sondern kann bekämpft werden! Wir fordern Politiker_innen auf, sich klar zu machen, was ihre Gesetze und Deals für die einzelnen Menschen und Familien bedeuten. Keine der letzten Gesetze waren im Sinne der Geflüchteteten, sondern nur zur Abwehr.

Mit unserer Demonstration sagen wir Nein! zu den Abschiebungen in die Türkei, Nein! zu den Grenzschließungen entlang der Balkanroute und JA! zu der Aufnahme von Flüchtenden! Hier ist noch Platz, lasst uns diesen teilen!