PM 3.12.2015 zum Asylpaket II und anstehenden Demonstrationen

Auch wir haben noch Vorschläge
Fluchtgründe und Krankheitsfälle müssen Ernst genommen werden

Die Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur Einführung beschleunigter Asylverfahren verzögert sich. Das begrüßen wir. Den innerhalb der Koalition noch offenen Diskussions- punkten haben wir weitere hinzuzufügen. Diese wollen wir morgen Freitag den 4. Dezember bei einer Demonstration um 13:30 Uhr vom Oranienplatz zum Potsdamer Platz zum Ausdruck bringen. Wir rufen dazu auf, sich unserem Protest anzuschließen.

Wir fordern dazu auf den Streit bezüglich einer Sperre des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte beizulegen und diesen Paragraphen ganz aus dem Gesetz zu streichen.
Mit einer Sperre des Familiennachzugs würde einer der letzten legalen Wege nach Europa abgeschafft. Sie wird noch mehr Menschen auf gefährliche Fluchtwege treiben. Außerdem verhindert die Sperre Integration hier vor Ort. Ein Geflüchteter, der seine Familie nicht nachholen kann, wird hier nie richtig ankommen.

Ein einwöchiges Schnellverfahren in Extraunterkünften für eine große Anzahl von Geflüchteten lehnen wir ab.
Eine Unterscheidung in gute und schlechte Asylsuchende ist gefährlich und falsch. Alle sollten gleich Ernst genommen werden. Menschen fliehen nicht ohne Grund. Alles hinter sich zu lassen, sich auf eine gefährliche Fluchtroute zu begeben, um in einem anderen Land von Null anzufangen, hat Gründe und passiert nicht aus Spass. Krieg, gesundheitlichen Missständen, Naturkatastrophen, ökonomischen Notsituationen oder Verfolgung – jede Person hat einen Grund. Menschen schnell abzuschieben heißt nur, dass wir diese Gründe nicht verstehen wollen.

Wir begrüßen den Vorschlag, die medizinische Versorgung für Schwangere und Behinderte zu verbessern.
Eine gleichberechtigte Gesundheitsversorgung für alle würden wir allerdings vorziehen.

Die Erleichterung der Abschiebung kranker Menschen ist ersatzlos zu streichen.
Allein der Gedanke an anstehende Abschiebungen ist hochgradig belastend. Kranke Menschen, insbesondere Menschen mit psychischen Krankheiten, dem auszusetzen, ist unverantwortlich.

Mit unserer Demonstration sagen wir NEIN! zur erneuten Verschärfung der Asylgesetze!
Keine Asylablehnungen im Schnellverfahren ! Anerkennung aller Fluchtgründe! Familiennachzug und Gesundheitsversorgung für alle!

No to even tighter laws! Yes to solidarity!

deutsch s.u. // francais en bas // shqip ja poshtë

No to even tighter laws! Yes to solidarity!

30.11 – 03.12: Daily rally between 12 noon and 2pm
Marschallbrücke/Willhelmstraße (U Friedrichstraße)

04.12. Demonstration: Against limitation of the right to asylum! For an open society!
13:30 Oranienplatz

A new draft law for a renewed limitation of the right to asylum is
going to be discussed in December. This draft includes plans for even
more restrictive measures. The central element is the acceleration of
asylum application procedures, which could then only take three weeks.
Refugees who arrive in Germany without documents would be particularly
affected.
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26/11/2015 20h: Küfa und Infoveranstaltung // Cuisine et soirée d‘information

Küfa und Infoveranstaltung 26.11. (Do) in der B-Lage, Mareschstr.1: Was sind meine Rechte bei rassistischen Polizeikontrollen? Was kann ich tun, wenn ich Zeug_in von rassistischen Polizeikontrollen werde? Mit der Kampagne gegen Polizeigewalt (KOP).
Leckeres Essen (Beignets, Reis und Erdnusssoße) gibt es ab 20h, Infoveranstaltung ab 20.30h.

Cuisine et soirée d’information le 26.11. (jeu) á B-Lage, Mareschstr.1: Lequels sont mes droits pendant des controles racistes par les policiers? Qu’est-ce que je peux faire si je témoigne une controle raciste? Avec KOP, la campagne contre la violence policiere.
Il y aura du bon repas á partir de 20h, la présentation commencera á 20.30h.

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Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz?! ak. ‚Menschen-noch-weniger-als-schon-zuvor-gerecht-werd-Gesetz‘

Une procédure d’asile nécessite du temps
Le sort d’êtres humains ne se laisse pas traiter en 3 semaines

**

Asylverfahren brauchen Zeit
Das Schicksal von Menschen lässt sich nicht in 3 Wochen abhandeln

*deutsch unten*

En protestation contre la nouvelle proposition de loi du ministère de l’intérieur du 16.11 prévoyant l’introduction d’une procédure d’asile accélérée, l’initiative Corasol vous invite à une manifestation/Kundgebung journalière du 30.11 au 3.12 de 12h à 14h à l’intersection Marschallbrücke/Wilhelmstraße ainsi qu’à une grande manifestation le 4.12 à 13h30 ayant comme point de départ l’Oranienplatz.

L’élément central de cette proposition de loi est l’accélération des procédures d’asile d’un groupe élargi de personnes demandeuses d’asile – particulièrement de celles et ceux qui entrent en territoire allemand sans documents. Une procédure accélérée signifie: une semaine pour la procédure d’asile, une semaine pour faire un recours juridique et une semaine pour l’action en justice. Le destin de ces personnes est ainsi décidé en un laps de temps de 3 semaines.

Nous nous demandons quand est-ce que les personnes ont le temps d’arriver/s’acclimatiser après une longue et dangereuse fuite? Après la guerre et la persécution dans le pays d’origine? Le temps de reprendre des forces, de mettre de l’ordre dans ses affaires et de s’orienter. Le temps de s’informer sur les procédures d’asile en Allemagne. Le temps de prendre contact avec des centres de consultation et des avocat_es. Le temps de digérer des expériences souvent traumatisantes pour pouvoir les verbaliser lors de la procédure d’asile. Le temps de consulter des médecins pour s’occuper de blessures issues de la fuite. Les procédures d’asile nécessitent du temps. Il en va de l’existence d’êtres humains. En 3 semaines il est impossible de comprendre les raisons d’une fuite, de prendre les individus vraiment au sérieux et de surmonter des traumatismes. Une procédure accélérée équivaut à un renvoi direct. Cela n’a rien à voir avec une culture de bienvenue et d’humanité.

*****

In Protest gegen den neuen Gesetzentwurf des Bundesinnenministerium vom 16.11. zur Einführung beschleunigter Asylverfahren lädt die Initiative Corasol zu einer täglichen Kundgebung vom 30.11.-3.12. von 12-14 Uhr an der Kreuzung Marschallbrück/ Wilhelmstraße und am 4.12 zu einer große Demonstration um 13:30 vom Oranienplatz ein.

Kernemelement des neuen Gesetzentwurfs ist die beschleunigte Durchführung der Asylverfahren von einer zunehmenden Gruppen von Asylsuchenden – insbesondere die, welche ohne Dokumente einreisen. Schnellverfahren heißt, eine Woche Asylverfahren, eine Woche Klagefrist und eine Woche Gerichtsverfahren. Über die Schicksale von Menschen wird so innerhalb von maximal 3 Wochen entschieden.

Wir fragen uns, wo in einem solchem Verfahren die Zeit bleibt, um anzukommen, nach einer langen gefährlichen Flucht ? Nach Krieg und Verfolgung im Herkunftsland ? Zeit, sich zu erholen, sich zu ordnen und zu orientieren. Zeit, um Informationen zu bekommen über das deutsche Asylverfahren. Zeit, Beratungsstellen und Anwält_innen aufzusuchen. Zeit, die oft traumatisierenden Erlebnisse zu verdauen, um sie im Asylverfahren verbalisieren zu können. Zeit, Ärzte aufzusuchen, um entstandene Wunden behandeln zu lassen. Asylverfahren brauchen Zeit. Denn es geht um die Existenz einzelner Menschen. Innerhalb von drei Wochen ist es unmöglich, Fluchtgründe zu verstehen, Menschen Ernst zu nehmen, Traumata zu bewältigen. Ein Schnellverfahren innerhalb von drei Wochen gleicht einem direktem Rausschmiss. Mit Willkommenskultur und Menschlichkeit hat dies nichts zu tun.

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Noch mehr Entrechtung?! Verschärfung der Asylgesetze 2015 No.2

Während die Bundesregierung derzeit in ihrer öffentlichen Darstellung auf „Flüchtlinge Willkommen Heißen“ setzt, will sie gleichzeitig im parlamentarischen Schnellverfahren eine weitere massive Verschärfung der Asylgesetzgebung verabschieden.
Bereits ab 1.11. sollen, wenn dieser Gesetzesentwurf durchkommt, Geflüchtete 6 statt 3 Monate in der Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht werden. Dies geht mit Entrechtung einher: 6 Monate Residenzpflicht, 6 Monate vielleicht nur Essenspakete statt Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe. Menschen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde, sollen künftig nur noch einen Schlafplatz und Essen erhalten. Albanien, Montenegro und Kosovo sollen als weitere „sichere Drittstaaten“ deklariert werden und damit den Menschen, die von kommen oder durchreisen, jeglicher Anspruch auf ein Asylverfahren in Deutschland entzogen werden, unabhängig von Diskriminierungen und Verfolgung von Menschen in diesen Ländern.

Der Gesetzesentwurf ist hier einsehbar.

So soll das Gesetz verabschiedet werden:

1.10.: 1. Lesung im Bundestag

12.10.: Anhörung im Innenausschuss des Bundestages (von 11-14 Uhr)

14.10.: Beratung im Innenausschuss

15.10.: 2./3. Beratung im Bundestag

16.10.: Verabschiedung im Bundesrat

Eine gute Zusammenstellung von Informationen und eine Briefkampagne gegen die Gesetzesverschärfung findet sich hier.

Stellungnahme Pro Asyl mit einigen weiteren Fakten.

Bitte weitersagen!

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Demo 13.6. gegen Aufenthaltsgesetzverschärfung // manif 13 juin contre le durcissement du droit de séjour

**français en bas**
** English below **

—- Demo gegen die Aufenthaltsgesetzverschärfung —-
Bleiberecht für alle!

Samstag, 13.6.2015
14 Uhr
Hermannplatz

Route siehe: corasol.blogsport.de

Liebe Aktivist_innen, Freund_innen, Gruppen und Menschen,

der Bundestag will das Aufenthaltsgesetz noch vor der Sommerpause verschärfen.

Die Inhalte der Gesetzesverschärfung sind:
– noch mehr der Willkür der Ausländerbehörden
– Ausweitung der Haftgründe und Abschiebehaft bis zu 18 Monate
– Aufenthalts- und Wiedereinreisesperren
– Verunmöglichung von Abschiebeschutz und Schutz vor Verfolgung durch den Zwang, die Identität preiszugeben

Von Abschiebehaft und „Ausreisegewahrsam“, effizienteren Abschiebungen und verhängnisvollen Aufenthaltsverboten und Wiedereinreisesperren sind insbesondere betroffen: Menschen im Dublinverfahren, langjährig Geduldete, die ihre Identität nicht preisgegeben haben, sich bisher einer Abschiebung wiedersetzt haben oder auf ihrem Weg Schleuser_innen in Anspruch nehmen mussten, und alle Neuankommenden, bei denen dies der Fall ist.

Das Gesetz drängt Menschen in die Illegalität. Illegalisierung nutzt den Herrschenden, schafft durch Grenzziehungen eine grenzenlos ausbeutbare unsichtbare Masse an Arbeiter_innen. Illegalisierung kann tödlich sein.

Im Gesetzgebungsdiskurs werden die Perspektiven der Betroffenen, der Migrierenden, all derer, die auf der Flucht ihr Leben riskieren und hier noch immer nicht ankommen dürfen, konsequent ausgeblendet und Flüchtende stattdessen zur Projektionsfläche für soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten und Probleme gemacht.

Das können wir nicht zulassen! We are here and we will fight! Freedom of movement is everybody’s right! We are together! Wir fordern Bleiberecht für alle! Menschenleben vor Grenzdiskurse.

Kommt und lasst uns gemeinsam unsere Wut, unsere Empörung und Kritik auf die Straße tragen, noch vor dem ersten möglichen Abstimmungstermin am 19.06.

Ihr seid herzlich eingeladen, am kommenden Mittwoch um 19.30 Uhr in den Projektraum in der Hermannstr.48, 2. Hinterhof, 1.Stock, zum Plenum zu kommen, um die Demonstration gemeinsam inhaltlich auszugestalten.

Wenn ihr einen Redebeitrag halten wollt, meldet euch bitte bis zum 9.6.2015 abends per E-mail bei uns und teilt uns den inhaltlichen Schwerpunkt mit bzw. schickt uns den Redebeitrag, da wir die Redebeiträge aufeinander abstimmen wollen und passenden Orten zuordnen wollen.

Ziel der Demonstration ist das Außenministerium. Wir würden uns freuen, wenn sich aus der Demo und den (zugegebenermassen) kurzfristigen Vorbereitungen weitere Aktionen, Mahnwachen, Demos, Sit-Ins whatsoever ergeben würden. Denn dieses Gesetz können wir nicht akzeptieren!

Kein Mensch ist illegal!

Viele Grüße,
corasol

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—- Manifestation contre le durcissement du droit de séjour —-
Droit de séjour pour toutes et tous!

Samedi 13/06/2015
14 h
Hermannplatz

Route voir: corasol.blogsport.de

Chèr(e)s activistes, ami(e)s, groupes,

Le Parlement veut faire passer les amendements de la loi sur le droit de séjour avant la pause d’été.

Le contenu de ces amendements est:
– encore plus de décisions arbitraires de la part des Ausländerbehörde
– extension des motifs d’emprisonnement et du temps de mise en rétention jusqu’à 18 mois
– interdiction de séjour et de retourner sur le territoire allemand
– obligation de révéler son identité menant à une impossibilité de se protéger contre l’expulsion et les persécutions

Ces mesures d’incarcération dans les centres de rétention, ces si nommées „incarcérations préventives“, ces expulsions plus efficaces, ces interdictions de séjour fatales et ces interdictions de retourner sur le territoire allemand concernent en particulier les personnes suivantes: les personnes dans une procédure Dublin, les personnes en situation incertaines (sous le régime de la Duldung) depuis plusieurs années ayant refusé de révéler leur identité, qui se sont opposées à leur expulsion, ou ont dû recourir à un passeur, tout comme les nouveaux arrivants/nouvelles arrivantes également dans ce cas.

Cette loi pousse les gens à l’illégalité. Ces personnes forcées à la clandestinité sont utilisées par les dirigeant(e)s et, à cause de ces frontières, sont transformées en une masse invisible de travailleurs/travailleuses exploitées sans limites. La clandestinité peut être mortelle.

Les perspectives des personnes concernées, des migrant(e)s, de tous ceux et celles qui ont risqué leur vie en fuyant leur pays et se voient refusé le droit de venir ici, sont systématiquement écartées des discussions autour de ces nouvelles lois. Au lieu de cela, les migrant(e)s servent de bouc émissaire aux injustices et problèmes sociaux et économiques.

Nous ne pouvons accepter cela! We are here and we will fight! Freedom of movement is everybody’s right! We are together! Nous exigeons le droit de séjour pour toutes et tous! La vie humaine passe avant les discussions autour des frontières.

Joignez-vous à nous et ensemble exprimons dans la rue notre colère, notre indignation et nos critiques avant la prochaine date potentielle où la loi sera votée: le 19 Juin.

Vous êtes cordialement invité(e)s à participer à notre réunion mercredi prochain à 19h30, au Projektraum à Hermannstr. 48, 2e cour intérieure, 1er étage, pour décider ensemble du déroulement de la manifestation.

Si vous souhaitez faire un discours, prière de nous contacter par e-mail avant le 09/06/2015 soir et de nous transmettre le sujet principal de votre discours ou, le cas échéant, le discours intégral, ceci nous permettra d’organiser les discours les uns par rapport aux autres et de les lier aux lieux où nous passerons.

La cible de la manifestation est le ministère de l’intérieur. Nous serions ravi(e)s si, partant de la manifestation et des préparatifs (nous en convenons) tardifs, d’autres actions, manifestations, sit-ins et autres s’organisaient par la suite. Car nous ne pouvons accepter une telle loi!

Personne n’est illégal!

Cordialement,
Corasol

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—- Demonstration against the worsening of right of residence —-
Right to stay for everyone!

Saturday 13th June 2015
2 PM
Hermannplatz

Route available on: corasol.blogsport.de

Dear activists, friends, groups and people from everywhere,

Before the summer break the Parliament will vote on a law which would lead to the worsening of the right of residence.

The content of this law is:
– even more arbitrariness in the decision of the Ausländerbehörde
– extension of the criteria to put refugees in jail and prolongation of the incarceration till 18 months
– interdiction of residence and of re-entrance in Germany
– obligation to declare ones identity which leads to the impossibility of protecting oneself against expulsion or the persecutions faced in the own country

These incarcerations in deportation jails, the so called „preventives incarcerations“, the easier expulsions, disastrous interdictions to stay or to come back to Germany will affect especially people: who are facing a Dublin procedure, who have since longer time an uncertain status (Duldung) and refused to reveal their identity, prevented their expulsion or had to use a smuggler, as well as the new comers in the same situation.

This law forces people to illegality. Illegality is used by the rulers and creates through borders a mass of workers who are exploited without any limit. Illegality can be deathly.

The voices of the people affected, of the migrants, of those who risked their life on the way to Europe and are now refused to come or stay in Germany are systematically cut out of the discussions about this law. Instead of it, migrants and refugees are often used as a crystallizer in the discussions around social and economic injustices and problems.

We won’t let it be! We are here and we will fight! Freedom of movement is everybody’s right! We are together! We claim the right to stay for everyone! Human lives are more important than their discussions about borders.

Join us and let’s come together on the street and express our rage, our indignation and our critics before the next potential meeting of the Parliament about the law, which would be June 19th.

We would be happy to see you at our next meeting this Wednesday at 7:30 PM to decide together on the content of the demonstration. Meeting will take place at the Projektraum in Hermannstr. 48, 2nd backyard, 1st floor.

If you want to participate with a speech, let us know per e-mail before Tuesday evening what would be the main topic of the speech, or send us directly the text, so we can coordinate the different participations depending on their focus and the place we will pass by.

Our target will be the ministry of interior. We would be really thankful if the demonstration and its (sorry for that) really last time preparations would serve to start further actions, demonstrations, sit-ins and so on. Because we won’t let this law coming through!

No one is illegal!

Kindly,
Corasol

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Bericht vom Infoabend zur Aufenthaltsgesetzverschärfung am 28.4. in der Friedel54

Wir können die Verschärfung des Aufenthaltsgesetzes nicht losgelöst von den geschichtlichen Entwicklungen seit dem 11.September 2001 betrachten. Seitdem wurde eine Reihe von Gesetzen zur Einschränkung der Asyl- und Aufenthaltsrechte auf den Weg gebracht. So kommt es, dass in Europa und speziell in Deutschland derzeit im Parlament die « Neudefinition des Aufenthaltsgesetzes » zur Debatte steht. Die Gesetzesänderung wird als sehr komplex empfunden, da sie sich auf mehrere verschiedene Motivationen zurückführen laesst. Hier eine kurze Zusammenfassung, was sich mit dem Inkrafttreten des neuen Aufenthaltsgesetzes ändern wird :

-> Neubestimmung der « Fluchtgefahr » : mit diesem Teil des Gesetzes werden Menschen, die mit Duldung hier leben, besonders zur Zielscheibe der Verschärfung. Sie können zukünftig einige Tage vor einer drohenden Abschiebung an ihrem Aufenthaltsort festgehalten werden und dürfen in diesem Fall nur in Begleitung einer Wachperson das Haus verlassen, da ihnen « Fluchtgefahr » unterstellt wird. Auch Personen, die auf ihrem Weg eine_r_s Schleuser_in bezahlen mussten, wird « Fuchtgefahr » unterstellt, weil angenommen wird, dass Menschen, die hohe Summen für ihre Flucht aufbringen konnten, auch viel in die Verhinderung ihrer Abschiebung stecken werden. (Wir teilen diese Auffassung, da die Freiheit und das Leben keinen Preis haben und wir natürlich alles daran setzen, unser Leben zu retten, während tausende Menschen auf der Suche nach dieser Freiheit im Mittelmeer ihr Leben lassen).
-> Dokumente verlieren: nach der Gesetzesänderung können alle Menschen, die bei ihrer Ankunft in Deutschland ihre Dokumente zerstört oder verloren haben, in Abschiebehaft kommen.
-> Falsche Identität : Personen, die bei in ihrem Asylverfahren eine falsche Identität angegeben haben, um sich zu schützen und dies herausgefunden wird, können in Abschiebehaft kommen und abgeschoben werden.
-> Zusammenarbeit mit den Botschaften : Der deutsche Staat weitet die Kooperation mit Botschaften aus und ist bereit, hohe Summen zu bezahlen, wenn Botschaften Dokumente ausstellen, die es den Behörden erlauben, Asylsuchende abzuschieben.
-> Verlängerung der Inhaftierungszeit in Abschiebehaft : richterlich angeordnete Abschiebehaft kann von 3 auf bis zu 18 Monate verlängert werden
-> 3 Jahre Haft können Asylsuchenden aus Serbien, Bosnien oder Mazedonien oder alle, die mit Wiedereinreisesperren belegt sind, drohen, wenn sie nach einer Abschiebung erneut nach Deutschland einreisen
-> 8 Jahre Duldung : nach acht Jahren, die ein Mensch ununterbrochen mit Duldung in Deutschland gelebt hat, soll er_sie das Recht auf ein Bleiberecht erhalten. Vor allem Menschen in langjähriger medizinischer Behandlung können vermutlich von dieser Regelung profitieren.
-> Die Ausländerbehörden werden vorraussichtlich einen grösseren Entscheidungsspielraum über das Leben eine_r_s Asylsuchenden haben als bisher, gemessen an der Reichweite der Entscheidungen des Bundesamtes

Zusammenfassend hat uns unser Infoabend zur Aufenthaltsgesetzverschärfung gezeigt, dass die Gesetzesverschärfung:
-> Den Handlungsspielraum von Anwält_innen und Botschaften einschränken wird
-> Zu massiven Inhaftierungen und steigenden Abschiebungen führen wird
-> Die Gesetzesänderung wird die Anerkennung Rechte von Asylsuchenden grundlegend verneinen.

Aber es kommt auch noch auf die Mobilisierung und die Aktionen von politischen Gruppierungen und Jurist_innen an !

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KüfA + Info @ B-Lage 28.05. // Leben im Lager / vie au foyer / life in the camp

*English below* *Francais en bas*

Zweite Chance diese Woche sich darüber zu informieren, was das Leben im Lager eigentlich bedeutet!

Donnerstag 28.05.2015 @ B-Lage (Mareschstr. 1, Neukölln)
Ab 20 Uhr: Lecka KüfA mit Erdnußsoße, Bohnen, Reis und Teigbällchen.
Ab 21 Uhr: Aktivisten von Corasol erzählen, was das Leben im „Heim“ bedeutet.

„Flüchtlingsunterkunft“, „Heim“, „Lager“: Egal wie man das nennt, die Realität ist die Gleiche: Stress, Einsamkeit, überfüllte Sammelunterkünfte ohne Privatsphäre, Dauerüberwachung der Security und regelmäßige Besuche der Polizei…

Aktivisten von Corasol erzählen von ihren Erfahrungen und erklären, was das Leben im „Heim“ bedeutet.
Gleichzeitig stellen sie Intitiativen, wie Solizimmer oder Flüchtlinge willkommen vor, die Alternativen anbieten.
Wie immer laden wir zur Diskussion ein. Kommt mit euren Ideen und Fragen!

Infos: http://corasol.blogsport.de/

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Thursday 28/05/2015 @ B-Lage (Mareschstr. 1, Neukölln)
8pm: Good food with peanut sauce, rice and dought balls.
9pm: Corasol activists will present what the life in the camps implies.

Second chance this week to get informed on what life in camps actually implies.

„Flüchtlingsunterkunft“, „Heim“, „Lager“: No matter what you call it, the reality is the same: stress, isolation, crammed accomodation without
privacy, permanent surveillance by the security and frequent visits from police…

Corasol activists will present their experiences and explain what life in the camp implies.
At the same time they will present initatives like Solizimmer or Flüchtlinge willkommen which offer alternatives.
As always we invite you to discuss with us. Come with your ideas and questions!

Infos: http://corasol.blogsport.de/

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Jeudi 28/05/2015 @ B-Lage (Mareschstr. 1, Neukölln)
20 heures: bonne cuisine avec sauce aux arachides, riz, beignets.
21 heures: Des activistes de Corasol vont presenter ce que la vie au foyer représente.

La deuxieme possibilité cette semaine de s’informer ce que la vie au foyer actuellement signifie.

„Flüchtlingsunterkunft“, „Heim“, „Lager“. Peu importe le nom qu‘on leur donne, la réalité est la même: stress, solitude, foyers remplis de gens
et sans aucun espace privé, contrôle permanent par l‘équipe de sécurité et visites régulières de la police…

Des activistes de Corasol vont vous faire part de leur expérience, vous raconter ce que la vie dans ces „foyers“ représente.
Par la suite, ils présenteront des initiatives, comme Solizimmer ou Flüchtlinge willkommen, qui proposent des alternatives.
Comme d‘habitude, nous vous invitons à participer à la discussion avec vos idées et vos questions.

Infos: http://corasol.blogsport.de/